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Aus der Stadt Gießen
Hessener Allgenmeine, Mittwoch, 17. September 2008

»Ob mein Fußballtrainer hier ist – oder meine Deutschlehrerin?«

Wiedersehenstränen und Umarmungen: Ehemaligen Tadschiken aus nah und fern trafen sich beim »Mittelasien-Open-Air-Festival« an und in den Hessenhallen


Gießen (khn). Es sind bewegende Szenen vor und in der Gießener Hessenhalle: Männer und Frauen nehmen einander weinend in den Arm, es wird laut gelacht und auf Tadschikisch und Russisch durcheinander geredet. Und immer wieder Umarmungen und strahlende Gesichter. Zum ersten Mal trafen sich deutschstämmige Tadschiken, die heute in nah und fern leben, beim sogenannten Mittelasien-Open-Air-Festival. »Es geht darum, unsere Gemeinde wieder zusammenzubringen«, sagte Organisator Georg Dell.

Aus der Stadt Gießen

Imomudin Sattorov, Botschafter Tadschikistans in Deutschland war nach Gießen gekommen, um möglicherweise alte Bekannte zu treffen (hier im Gespräch mit einer Landsfrau). (Foto: khn)

1979 lebten noch rund 40000 Deutschstämmige in Tadschikistan. Nach dem Ende der Sowjet-union, der Unabhängigkeit des Landes und einem Bürgerkrieg zwischen 1992 und 1997 verließen viele Familien das Land. Heute leben nur noch 1500 von ihnen in der zentralasiatischen Republik, die unter anderem an China und Afghanistan grenzt. In Gießen treffe man sich, weil die Stadt in der Mitte Europas liegt, » und wir Tadschiken sind über den ganzen Kontinent verteilt«, sagte Dell.

Mit einem multikulturellen Programm, so Dell, wollen die Veranstalter Erinnerungen bei den Tadschiken an vergangene Zeiten wecken. Vieles davon hat Zirkusflair: Ein Charlie-Chaplin-Imitator spielt mit den Besuchern. Eine Tänzerin bewegt sich wie eine Schlange vor einem als okkulter Priester verkleideten Mann, der brennende Stäbe mit seinem Mund löscht. Musiker spielen traditionelle Lieder und Schlager, die von Heimweh, aber auch Lebensfreude erzählten. Das Essen soll ebenfalls an die alte Heimat erinnern: Es gibt Spezialitäten wie gefüllte Teigtaschen und Fleischspieße mit Krautsalat. An einem großen Tresen werden Torten und Süßigkeiten angeboten. Und an einem Stand können die Besucher russischsprachige DVDs und CDs erwerben.

»Es ist die Nostalgie, die uns hier zusammenkommen lässt«, sagt der Botschafter Tadschikistans in Deutschland, Imomudin Sattoron, im Gespräch mit der AZ. Viele sehnten sich nach ihrer Heimat. Und auch in Tadschikistan würden die
Deutschstämmigen vermisst. »Das waren meist sehr gut spezialisierte Fachkräfte wie Ingenieure, die dem Land nun fehlen«, so Sattoron. Er freue sich aber, dass die Menschen ihre Heimat nun in Deutschland gefunden hätten. »Die Brücke zwischen unseren beiden Ländern wird weiter bestehen, denn es gibt immer noch Nachbarn, Verwandte und Freunde, die miteinander Kontakt halten. Es ist eine große Diaspora, die viel für die Zusammenarbeit beider Staaten tut.«
Dies sei um so wichtiger, da die Auswanderer auch häufig wirtschaftliche Kontakte ins Heimatland unterhalten. Er selbst freue sich darauf, alte Bekannte wiederzutreffen. »Ob mein Fußballtrainer hier ist oder vielleicht meine Deutschlehrerin?«, fragt er – und verschwindet, von einem Sicherheitsbeamten begleitet, in der Menschenmenge.

»Die Wege der Ausgewanderten sind so unterschiedlich verlaufen, dass ich sehr gespannt bin, was aus einigen von ihnen geworden ist«, sagt der Grünberger Ernst Hettich. Er stammt aus Taboschar und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. »So
ein Treffen ist sehr wichtig«, findet er. »Wenn man die Geschichte vergisst, gibt es kein Land mehr mit Geschichte.« Hettich möchte irgendwann einmal die alte Heimat wiedersehen. »Ich möchte gerne das Grab meines Vaters besuchen, aber die instabile Situation im Land hält mich zurück.«

Viktor Sawatzky ist nach Gießen gekommen, um alte Bekannte wiederzutreffen. Während er einen nach dem anderen die Hand schüttelt und umarmt, steht seine Frau Svetlana etwas abseits. Sie stammt aus Russland und kennt bis auf ihren
Mann niemanden. Die beiden leben seit 1996 in Essen. »Für viele ist das hier eine Möglichkeit, andere Landsleute kennenzulernen«, meint sie. »Einige tun sich nämlich schwer, hier in Deutschland Freundschaften zu knüpfen.« Dann sei so ein Treffen die beste Gelegenheit, den Freundeskreis zu erweitern.

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